März 1999
Kampfeinsatz über Jugoslawien
Die Bundeswehr beteiligt sich erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg an einem Kampfeinsatz. Nato-Jets bombardieren Stellungen in Jugoslawien. Ziel der Mission ist es, die Vertreibung der albanischen Bevölkerung aus der serbischen Provinz Kosovo zu beenden. Der BundeswehrVerband sieht aus diesen humanitären Gründen den Einsatz als gerechtfertigt an, warnt jedoch vor einem Bodeneinsatz deutscher Truppen zur Friedenserzwingung.
Juni 1999
Ende von Kfor nicht absehbar
Die Kfor-Friedensmission der Bundeswehr wird im Kosovo voraussichtlich deutlich länger als drei Jahre dauern, erklärt Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Er hoffe, dass wir im Kosovo nicht so eine Entwicklung wie auf Zypern bekommen. Ende Juni ordnet Scharping an, den Anteil des Heeres an den Krisenreaktionskräften der Bundeswehr von 37.000 um 13.000 auf 50.000 Mann zu erhöhen. Außerdem erteilt der Minister Weisung, die Einsatzdauer des Heereskontingents in Bosnien, im Kosovo und in Albanien von derzeit vier Monaten auf sechs Monate zu verlängern.
20. Juni 1999
Umsetzung des Bonn-Berlin-Beschlusses
Mit der Umsetzung des Bonn-Berlin-Beschlusses vom 20. Juni 1991 sieht sich der Verband 1999 einem altbekannten Problem gegenüber. Eine Anpassung der Arbeitsstrukturen erfolgt mit dem Aufbau einer Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Den Auftrag dafür erhält der Verbandssyndikus und Abteilungsleiter Verbandspolitik und Recht, Hermann Giesen. Die erste Geschäftsstelle befindet sich in der Alemannenstraße 16 in Berlin.
September 1999
5.000 Soldaten protestierten in Berlin
Am Samstag, 11. September, tummeln sich bereits Zehntausende Unter den Linden und am Alex beim „Tag der offenen Tür" der Bundesministerien. Doch die 5.000 Bundeswehrsoldaten, die zum Teil seit den frühen Morgenstunden in 120 Bussen Richtung Bundeshauptstadt unterwegs sind, haben an diesem Spätsommertag ein anderes Ziel: Das Internationale Congress Centrum am Funkturm.
Erstmals in der Geschichte der Bundeswehr versammeln sich in der Bundeshauptstadt Tausende Soldaten zu einer Protestkundgebung des Deutschen BundeswehrVerbands.
November 1999
Parteien diskutierten über Zukunft der Bundeswehr
Morgens um neun stapelt DBwV-Bundesvorsitzender Bernhard Gertz im Saal High Noon des Berliner Holiday Inn am Humboldt Park in hanseatischer Manier tief: „Herzlich willkommen zu unserer kleinen Veranstaltung, die sich mit der Zukunft der Bundeswehr beschäftigen soll."
Am Abend eines langen Tages allerdings sparten die 70 Teilnehmer nicht mit Lob, das ein Medienvertreter auf den Punkt brachte: Der BundeswehrVerband hat mit seinem Symposium „Zukunft der Bundeswehr" in der Hauptstadt die Visitenkarte abgegeben. Es wird außerhalb der Weizsäcker-Kommission ausgiebig vor-, quer- und mitgedacht.