März 1988
Klausurtagung am Zentrum Innere Führung
Trotz unterschiedlicher Betrachtungsweisen und Schlussfolgerungen in mancher Sachfrage, die sich aus unserem jeweiligen Rollenverständnis ergeben, ist unser gemeinsames Ziel die einsatzbereite Bundeswehr. Mit diesem Fazit des Bundesvorsitzenden endet eine Klausurtagung (12. bis 13. März) mit der parlamentarischen Staatssekretärin im BMVg, Agnes Hürland-Büning, und dem Bundesvorstand am Rande der 12. Sitzung des Bundesvorstands am Zentrum Innere Führung.
Beide Seiten begrüßen ausdrücklich die Möglichkeit, sich – wie die Staatssekretärin es formulierte – im Wege eines gemeinsamen lauten und kameradschaftlichen Nachdenkens konstruktiv und ausgiebig mit den unterschiedlichen Standpunkten des jeweiligen Gegenübers auseinandersetzen zu können.
April 1988
Außerordentlicher Verbandstag
Unter dem Motto „84-Stunden-Woche zum Nulltarif? Nicht mit uns!" führt der DBwV am 15. April in Bonn einen außerordentlichen Verbandstag durch. Im Rahmen dessen ermächtigen die sechs Bereichsvorstände den Bundesvorstand zu einer schärferen verbandspolitischen Gangart mit dem Ziel, den in Rede stehenden Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Dienstzeitregelung doch noch zu Fall zu bringen.
November 1988
Wehrpflichtigentagung kritisiert Politik
Auch die Delegierten der alljährlich vom Verband ausgerichteten Wehrpflichtigentagung sehen sich gezwungen, heftige Kritik an die politische und militärische Führung zu richten. Übereinstimmend gelangen die 75 Wehrpflichtigenvertreter aus dem gesamten Bundesgebiet zu der Feststellung, dass die Wehrpflichtigen nach wie vor ganz überwiegend lediglich als billige Arbeitskräfte missbraucht und bei der Verfolgung ihrer berechtigten Belange häufig im Stich gelassen werden.
In der offen geführten Diskussion mit den Gastrednern aus Parlament und Verteidigungsministerium fordern sie eine spürbar bessere Anerkennung der Wehrpflichtigen sowie zahlreiche weitere Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Situation.
Dezember 1988
Verbandsforderung zu geregelten Dienstzeiten erfüllt
Kollektives Aufatmen im Verband und bei den Soldaten der Streitkräfte! In der 2. und 3. Lesung verabschiedet der Deutsche Bundestag am 8. Dezember das Gesetz zur Neuregelung der Vergütung für Spitzendienstzeiten der Soldaten und macht damit den vom Verband seit langem geforderten Weg zu geregelten Dienstzeiten, planbarer Freizeit sowie angemessenen Ausgleichsansprüchen für Soldaten bei Spitzendienstzeiten frei. Zugleich erledigt sich auf diese Weise das vom DBwV in den vergangenen Monaten heftig bekämpfte BMVg-Modell zur Verlängerung der Dienstzeit.
16. Dezember 1988
Gründung der Karl-Theodor-Molinari-Stiftung
Das Jahr schließt mit einem besonderen Ereignis. Am 16. Dezember erhält die seit Jahren vom Verband durchgeführte Bildungs- und Seminararbeit ein eigenes Fundament durch Gründung der Karl-Theodor-Molinari-Stiftung e. V. (KTMS), Bildungswerk des Deutschen BundeswehrVerbands. Eine Entscheidung, die sich – angesichts des bis heute anhaltenden großen Erfolges der Stiftung – als Glücksgriff erweisen sollte.