Mai 2008
AWACS-Einsatz in der Türkei verfassungswidrig
Die Beteiligung der Bundeswehr am AWACS-Einsatz in der Türkei 2003 war verfassungswidrig – zu diesem Schluss kommt im Mai 2008 das Bundesverfassungsgericht und bestätigt damit die Rechtsauffassung des DBwV: Auch für diese Mission hätte die Bundesregierung die Zustimmung des Bundestags einholen müssen.
20. Juli 2008
Erstmals Gelöbnis vor dem Reichstag
Viel Wirbel um ein Gelöbnis: Am 20. Juli 2008 legen Rekruten des Wachbataillons der Bundeswehr erstmals ihr Gelöbnis vor dem Reichstagsgebäude ab. Ein bizarrer Streit war dem vorausgegangen: Zunächst hatte das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks Mitte die Veranstaltung untersagt – aus Sorge vor um die „Würde des Ortes“. In den Jahren zuvor hatten aber schon Hunderttausende Fußballfans bei Welt- und Europameisterschaften den Rasen zum Feiern genutzt. Dem Druck vieler Politiker und des DBwV ist es zu verdanken, dass das Gelöbnis dennoch vor dem Sitz des Parlaments stattfindet.
August 2008
Rechtsschutz der Soldaten wird verbessert
Mit dem Inkrafttreten des Wehrrechtsänderungsgesetzes im August 2008 kommt den Soldaten eine Reihe von Verbesserungen zugute. Zudem können viele Missstände oder Fehler früherer Gesetze beseitigt werden: Der Rechtsschutz der Bundeswehrangehörigen wird entscheidend verbessert. Außerdem wird die Gesetzeslage endlich auch den Erfordernissen einer Einsatzarmee angepasst.
September 2008
Minister kündigt Marine-Einsatz an
Beim Sicherheitspolitischen Kongress in Minden hat der Verteidigungsminister eine wichtige Botschaft: Franz Josef Jung kündigt im September 2008 auf der DBwV-Veranstaltung die deutsche Beteiligung an einer Anti-Piraterie-Mission vor der Küste Ostafrikas an. Daraus wird später der ATALANTA-Einsatz.
20. Oktober 2008
Zwei Gefallene bei Selbstmordanschlag
Erneut fordert der Afghanistan-Einsatz seinen Tribut. Zwei Fallschirmjäger und fünf afghanische Kinder kommen um, als sich ein Selbstmordattentäter neben einem Mungo in die Luft sprengt.
Dezember 2008
„Mr. Bundeswehr“ tritt ab
Mit dem Jahr 2008 endet auch eine Ära im Deutschen BundeswehrVerband. Nach 15 Jahren an der Spitze des Verbands übergibt Oberst Bernhard Gertz die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger, Oberstleutnant Ulrich Kirsch. Gertz begleitete den Wandel der Bundeswehr zur Armee im Einsatz. Durch seine Medien- und Lobbyarbeit wurde er in der Öffentlichkeit als „Mr. Bundeswehr“ bekannt. In seine Amtszeit fallen die Ausweitung der Beteiligungsrechte, die Öffnung aller Verwendungen für den Dienst von Frauen in den Streitkräften sowie die Verbesserung der Versorgung bei Tod oder Verwundung im Einsatz.